Feminismus

Barcamp Frauen* Saar online am 7. November 2020 von 10:00 bis 15:30 Uhr

Barcamp Frauen* Saar online am 7. November 2020 von 10:00 bis 15:30 Uhr

Das 3. feministische Barcamp im Saarland lädt alle Interessierten zum Kennenlernen und zum Austausch von Wissen, Ideen und Erfahrungen ein. Ein Barcamp ist ein Debattenforum, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Mittelpunkt stehen und das Tagungsprogramm selbst erstellen.
Unter dem Motto „digital – divers – agil“ ist das Barcamp Frauen* Saar ein Aktionstag, bei dem Menschen unterschiedlichster Kulturen, Geschlechter, Altersgruppen und Meinungen zusammenkommen, um gemeinsam für ein gleichberechtigtes gesellschaftliches Miteinander zu wirken.
Das Besondere an einem Barcamp ist, dass zu Beginn der Veranstaltung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst vorstellen können, welche Angebote für Workshops, Vorträge, Gesprächsrunden etc. sie gerne machen würden. Dann werden je nach Interesse passende Sessionräume verteilt und so das Tagesprogramm (der Sessionplan) erstellt.
Dieses Konzept lässt sich auch online sehr niedrigschwellig umsetzen. Aus diesem Grund haben sich die Organisatorinnen und Organisatoren dieses Jahr dazu entschlossen, eine reine Online-Veranstaltung anzubieten. Während der Veranstaltung steht eine telefonische Technikbetreuung zur Verfügung und unterstützt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei eventuell auftretenden technischen Problemen und Fragestellungen.
Die Teilnahme ist kostenlos. Die Anmeldung erfolgt über die Homepage der Friedrich-Ebert-Stiftung: www.fes.de/barcamp-frauen-saar
SessionanbieterInnen dürfen sich gerne schon im Vorfeld bei uns melden.
Veranstalterinnen des Barcamp Frauen* Saar sind:
Friedrich-Ebert-Stiftung, Regionalbüro Rheinland-Pfalz / Saarland
Arbeitskammer des Saarlandes
DGB Region Saar
Frauenbüro der Landeshauptstadt Saarbrücken
FrauenGenderBibliothek Saar
Frauenreferat des AStA der Universität des Saarlandes
Gleichstellungsbüro der Universität des Saarlandes
MiNET Saar

Weitere Informationen findet Ihr auf der Barcamp-Homepage, auch könnt Ihr gerne unsere Facebook Seite „Barcamp Frauen Saar“ verfolgen und dort weitere Hinweise finden. Auch auf Instagram sind wir präsent!

Posted by petrastein in Eigene Veranstaltungen, MiNET Saar

Sophie Passmann: Alte weiße Männer

Alte weiße Männer

Ein Schlichtungsversuch

»Beweis erbracht: Unbestechlichen Feminismus gibt es auch in lustig. Sogar in sehr lustig! Großartig!« Anne Will.

Sophie Passmann ist Feministin und so gar nicht einverstanden mit der Plattitüde, der alte weiße Mann sei an allem schuld. Sie will wissen, was hinter diesem Klischeebild steckt und fragt nach: Ab wann ist man ein alter weißer Mann? Und kann man vielleicht verhindern, einer zu werden? Sophie Passmann gehört zu einer neuen Generation junger Feministinnen; das sind Frauen, die stolz, laut und selbstbestimmt sind. Sie wollen Vorstandschefinnen werden oder Hausfrauen, Kinder kriegen oder Karriere machen oder beides. Und sie haben ein Feindbild, den alten weißen Mann. Dabei wurde nie genau geklärt, was der alte weiße Mann genau ist. Eines ist klar: Er hat Macht und er will diese Macht auf keinen Fall verlieren. Doch Sophie Passmann will Gewissheit statt billiger Punch-lines, deswegen trifft sie mächtige Männer, um mit ihnen darüber zu sprechen: »Sind Sie ein alter weißer Mann und wenn ja – warum?« Die Texte, die daraus entstanden sind, gehören zu den klügsten und gleichzeitig lustigsten, die man hierzulande finden kann.

Sophie Passmann war im Gespräch mit:

Christoph Amend, Micky Beisenherz, Kai Diekmann, Robert Habeck, Carl Jakob Haupt, Kevin Kühnert, Rainer Langhans, Sascha Lobo, Papa Passmann, Ulf Poschardt, Tim Raue, Marcel Reif, Peter Tauber, Jörg Thadeusz, Claus von Wagner

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Buchempfehlungen

Unser aktueller Büchertisch mit Empfehlungen und Neuerwerbungen.

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Feminismus – mit Kopftuch und Bikini? Geschlechtergerechtigkeit in zunehmender Heterogenität

Feminismus – mit Kopftuch und Bikini? Geschlechtergerechtigkeit in zunehmender Heterogenität

Feminismus – mit Kopftuch und Bikini? Geschlechtergerechtigkeit in zunehmender Heterogenität

Über den Islam wird viel gesprochen, viel spekuliert – besonders in den letzten beiden Jahren. Und es wird nicht nur über den Islam gesprochen, sondern auch über die Musliminnen und Muslime. Man fragt sich, wie die Geschlechterrollen im Islam sind, ob sich der Islam überhaupt mit der Demokratie, mit Gleichberechtigung und Menschenrechten vereinbaren lässt. Und stetig steigen die Vorbehalte Muslim_innen gegenüber, ja mit antimuslimischen Ressentiments kann man gut auf Stimmenfang gehen. Gerne würden wir auf unseren Veranstaltungen mit Ihnen über diese Fragen diskutieren und Ideen für eine Gesellschaft entwickeln, in der sich alle, unabhängig von Geschlecht und Herkunft, in zunehmender Vielfalt zugehörig, anerkannt und sicher fühlen können.

Vortrag und Diskussion mit Kübra Gümüşay:
Die Zukunft des Feminismus – Geschlechtergerechtigkeit in einer multikulturellen Gesellschaft.
19.01.2017, 19:00 – 21:00 Uhr
KOMMunikationszentrum, Kleiststraße 30b, Neunkirchen

„Ich rede und schreibe gerne über Islam, Feminismus, Rassismus und Internet. Am liebsten aber über alle Themen zusammen.“ (http://ein-fremdwoerterbuch.com/about/de/) Kübra Gümüşay ist Journalistin, Aktivistin & Referentin. Als freie Autorin schreibt sie für Die Zeit, Zeit Campus, die Taz und andere Medien. Sie referiert zu den Themen Politik, Islam, Rassismus, Feminismus und Social Media an Universitäten, auf Konferenzen und in Presse, Radio & TV. Ihr Blog „Ein Fremdwoerterbuch“ wurde 2011 würde für den Grimme Online Award nominiert.

Fachveranstaltung:
Feminismus – mit Kopftuch und Bikini? Geschlechtergerechtigkeit in zunehmender Heterogenität – Konzepte, Herausforderungen und Handlungsansätze
20.01.2017, 9:00 – 15:00 Uhr
Landratsamt Neunkirchen, Saarbrücker Str. 1, Sitzungssaal Jugendamt

Auch in unserer Fachveranstaltung legen wir den Fokus auf das Thema Geschlechterrollen. Kann man überhaupt von klaren Geschlechterrollen, die sich aus der Religion ergeben, sprechen? Feminismus unterm Kopftuch, wie geht denn das? Woran messen wir Gleichberechtigung und an welchen Symbolen meinen wir Unterdrückung festmachen zu können? Und inwieweit sind Wahrnehmungen auch von stereotypen Bildern und Bewertungen geprägt? Mit diesen Fragen setzen wir uns in den Vorträgen und Diskussionen auseinander. Referentinnen sind Kübra Gümüşay und Karin Meißner, Modellprojekt „Islam im Saarland – saarländischer Islam?“ (Fachstelle Antidiskriminierung und Diversity Saar).

Dann geht es in die Praxis! Wie kommen wir zu klaren und diskriminierungskritischen Einschätzungen, wenn wir irritiert sind? Wie verhalte ich mich in Situationen, in denen ich mich nicht sicher fühle, professionell?  Und reichen unsere professionellen Ansätze, um unsere Handlungssicherheit bei zunehmender Diversität zu bewahren?  An konkreten Praxisbeispielen stellen wir die vorgestellten Ansätze und Theorien auf den Prüfstand

Die Veranstaltungen sind eine Kooperation von der Gleichstellungsstelle des Landkreis Neunkirchen, der Fachstelle Antidiskriminierung und Diversity Saar, der FrauenGenderBibliothek Saar und der Gleichstellungsstelle der Kreisstadt Neunkirchen.

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird aus organisatorischen Gründen gebeten bei: Heike Neurohr-Kleer, Gleichstellungsstelle Landkreis Neunkirchen, Tel: 06824 / 906-2142, Mail: h.neurohr-kleer@landkreis-neunkirchen.de

Flyer zur Veranstaltung

Posted by petrastein in Eigene Veranstaltungen
Feminismus im Internet

Feminismus im Internet

Vortrag Helga Hansen

FrauenThemenMonat 2013

Bei den weltweiten Slutwalks gingen junge Feminist_innen auf die Straße, der #aufschrei schaffte es in deutsche Talkshows. Denn die Debatten über Feminismus und Geschlechtergerechtigkeit, die 2007 mit den „Neuen deutschen Mädchen“ und den „Feuchtgebieten“ begannen, werden bis heute geführt – im Internet. Blogs, Twitter und Facebook sind die Plattformen, auf denen diskutiert, geplant und umgesetzt wird. Helga Hansen ist in allen diesen Medien unterwegs und wird eine Einführung in die feministische Netzkultur geben.

Helga Hansen ist Naturwissenschaftlerin (Biochemie, Zellbiologie) und Journalistin. Sie schreibt sowohl für Printmedien (FAZ, Missy Magazine), als auch für Blogs im Internet (mädchenmannschaft, Femgeeks). Derzeit arbeitet sie im Gleichstellungsbüro der Universität Braunschweig als Projektkoordinatorin für fiMINT Frauen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Ort: FrauenGenderBibliothek Saar, Großherzog-Friedrich-Straße 111, 66121 Saarbrücken

Posted by Anke in Eigene Veranstaltungen
Frauenbewegung in Luxemburg

Frauenbewegung in Luxemburg

Ein Gespenst geht um in Europa, die unvollendete Frauenbewegung

– in verschmitzter Abwandlung eines klassischen Marx-Zitats haben die Autorinnen Sonja Kmec, Nadine Geisler, Renée Wagner, Colette Kutten und Claudia Lenz, in Zusammenarbeit mit dem Luxemburger Frauendokumentations-zentrum Cid femmes (Centre d’information et de documentation des femmes Thers Bodé), »Das Gespenst des Feminismus« vorgelegt, eine vielschichtige Darstellung der Luxemburger Frauenbewegung.

Das Forschungsfeld der (regionalen) Frauenbewegungsgeschichte scheint in letzter Zeit wieder im Aufwind: so erschienen kürzlich sowohl eine Studie zur Münchner Frauenbewegung der 70er Jahre von  Elisabeth Zellmer: „Töchter der Revolte?“ (München 2011) als auch von Rita Bake und Kirsten Heinsohn ein gut dokumentierter Überblick über 150 Jahre Hamburger Frauenbewegung: „Man meint aber unter Menschenrechten nichts anderes als Männerrechte“ (Hamburg 2012).

Das Großherzogtum Luxemburg mit seinen eher traditionellen Familienstrukturen, kulturell gleichermaßen geprägt von seinen französischen wie auch deutschen Nachbarn als auch einer frühen Einwanderungs- und EU-Geschichte, ist hier nicht ganz eindeutig zu verorten. Das macht die Lektüre des Sammelwerks besonders spannend. Auf den ersten Blick zeigt der Luxemburger Feminismus viele Gemeinsamkeiten mit vergleichbaren Entwicklungen in den Nachbarländern Deutschland und Frankreich. Das französische MLF (Mouvement de libération des femmes) war Inspiration und Namensgeberin der Anfänge in den Siebzigern, die mobilisierenden Themen Eherecht und Abtreibung, Sexualität und Gewalt, die Auseinandersetzungen und Fraktionierungen zwischen Frauen unterschiedlicher linker Strömungen und der Schwesternstreit zwischen Lesben und Heteras (die vor allem von Renée Wagner, Nadine Geisler und Sonja Kmec beleuchtet werden), kommen einer deutschen Feministin sehr bekannt vor. Auch die Geschichte der Institutionalisierung der Bewegung, die u.a. in Anti-Gewalt-Einrichtungen und einem Dokumentationszentrum für Frauen mündete (von Colette Kutten etwas detailverliebt nacherzählt), hat es vergleichbar in vielen deutschen Städten gegeben.

Aber es zeigen sich auch Unterschiede, vor allem im Wandel von der – Luxemburg-spezifisch gemäßigten Revolte – zum eher reformatorischen „Staatsfeminismus“, ein Wandel, der nicht von allen MLF-Aktivistinnen mitgetragen wurde. So zogen sich die lesbischen Feministinnen komplett zurück, ebenso eine Gruppe „ausländischer“ Frauen. Andere Akvistinnen wurden zu „Konsumentinnen“ des Feminismus. Dafür engagierten sich ungewöhnlich viele Lehrerinnen beim Aufbau des Frauendokumentationszentrums Anfang der Neunziger. Diese Gründerinnengeneration ist dem Cid-femmes zum Teil bis heute eng verbunden und prägt(e) eine pädagogische Grundorientierung des Zentrums, das sich stärker als vergleichbare Einrichtungen an Schulen und als Zielgruppe an Kinder und junge Frauen richtet.

Die Autorinnen, selbst zum Teil Zeitzeuginnen / Aktivistinnen,  präsentieren anschauliches Archiv- und Fotomaterial  aus dem MLF-Archiv der Jahre 1971-1992 und beziehen sich in ihren Darstellungen zudem auf die verschriftlichten Aussagen ehemaliger Aktivistinnen, die mittels dreier Erzählcafés mit jeweils 20 – 30 Teilnehmerinnen erhoben wurden. Auch eine künstlerische Ebene durchzieht das Buch. Hier sind zum einen die Collagen der MLF-Aktivistin Berthe Lutgen zu nennen, die die Gesamterzählung des Buches künstlerisch anspruchsvoll unterlegen.

Berührender Mittelpunkt des Buches sind sicherlich die ausdrucksstarken Foto-Porträts von 14 ehemaligen MLF- Aktivistinnen (Fotografin: Véronique Kolber). Etwas angehängt wirkt der abschließende Artikel der Politikwissenschaftlerin Claudia Lenz, die internationale feministische Entwicklungen, vom affidamento zur queer theory, beleuchtet. In ihrer Bezugnahme auf die Bedeutung von genderorientierter Geschichtsschreibung schließt sich der Kreis zur Luxemburger Frauengeschichte aber wieder. Eine Chronologie und ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis runden den Band ab.

Sowohl regional als auch inter/national, teils kritisch-analytisch, teils erfahrungs- und erinnerungsorientiert, spiegeln alle Beiträge die Vielfalt einer unabgeschlossenen feministischen Bewegung an einem spezifischen Ort  und zu einer bestimmten Zeit (ca. 1970 – 2010) wider. Die wissenschaftliche Perspektive der Historikerin oder Politikwissenschaftlerin, die Erinnerung der Aktivistin, die Genauigkeit der Archivarin, die künstlerische Selbstreflektion mischen sich auf anregende und sich gegenseitig herausfordernde Art. Ein bewusst vielstimmiges Werk ist so entstanden, das die Gleichzeitigkeit von Historizität und Utopie eines unvollendeten Feminismus inszeniert, das Spannungsfeld zwischen Erinnerung und Geschichtsschreibung offen legt und zum Weiterdenken bezüglich zeitgenössischer feministischer Praktiken anregt.

Sonja Kmec (Hg.) in Zusammenarbeit mit dem Cid-femmes:

Das Gespenst des Feminismus.

Frauenbewegung in Luxemburg gestern – heute – morgen

Marburg, Jonas Verlag 2012,

168 S., 25 €.

(Rezension von Annette Keinhorst, zuerst erschienen in ARIADNE 63, Mai 2013, S. 78/79)

Posted by Anke in Buch-Tipps